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Welpe allein zu Hause….



Es sind ein paar Wochen vergangen, als ich euch zuletzt über Lotta berichtet habe. Es wareine abwechslungsreiche und wahnsinnig interessante Zeit für mich. Wir haben viele schöne Spaziergänge erlebt, den beginnenden Zahnwechsel aufmerksam beobachtet und viel Zeit und Geduld in das Üben der ersten Kommandos gesteckt.


Das Wesen von Lotta unterscheidet sich maßgeblich von Emmas und daher kann ich die in den letzten zwei Jahren gesammelten Erfahrungen nur begrenzt anwenden. Lotta liebt es z.B., sich ungestört im Garten zu beschäftigen. Das hat zur Folge, dass sie nur schwer davon zu überzeugen ist, diese individuell gestaltete Zeit zu unterbrechen, um mit mir zu üben. Da sie an Leckerlis nicht interessiert ist, versuche ich sie über die Stimme für mich zu gewinnen. Ich bin begeistert von ihrer Auffassungsgabe, die Dauer ihrer Konzentrationsspanne ist jedoch noch ausbaufähig.


Ich habe versucht wiederkehrende Abläufe zu standardisieren, sodass diese für Lotta, ähnlich einem Ritual, schnell erkannt und eingeordnet werden können. Immer wieder habe ich kurze Sequenzen eingebaut, während derer sie mit Emma allein sein sollte. Zum Beispiel bin ich zum Auto oder für ein paar Minuten in den Garten gegangen. Lotta weinte nach wie vor herzzerreißend und freute sich überschwänglich als sie mich wieder sah. Auch wenn ich in den ersten Stock des Hauses ging, lief sie mir nach. Nicht, dass ich es grundsätzlich forciere,Zeit ohne meine Hunde zu verbringen, bin ich dennoch davon überzeugt, dass ungestörte Ruhephasen entscheidend sind für ein ausgeglichenes Wesen eines Hundes. Die zu schaffen, ist selbstverständlich meine Aufgabe!


Da das Verlassen des Hauses durch die Eingangstüre von Lotta augenscheinlich als Bedrohung wahrgenommen wird, habe ich unsere räumliche Trennung anders gestalten müssen. Da unsere Stockwerke nicht durch eine Türe getrennt werden, sondern ausschließlich über die Treppen, habe ich mir eine Absperrgitter für Kinder ausgeborgt. Lotta hat es zu Beginn keineswegs akzeptiert, da ihre Bewegungsfreiheit damit nicht mehr uneingeschränktwar. Zunächst ist sie gegen das Gitter gesprungen, danach hat sie versucht zwischen den Stäben durchzukommen und als auch das Nagen an Stäben nicht zum erwünschten Ziel geführt hat, hat sie das Gitter als Barriere verstanden. Sehr freundlich, aber dennoch bestimmt, habe ich mich hinter dem Gitter von Lotta verabschiedet, um einige Zeit im ersten Stock zu verbringen. Von der Galerie aus beobachtete ich das Treiben …..Lotta teilte Emma unmissverständlich ihren Unmut mit, aber sie zeigte sich davon unbeeindruckt und wies sie zurück.


Und wieder hat mich Emma wesentlich bei der Erziehung unterstützt! Ab diesem Zeitpunkt hat sich Lotta damit abgefunden, dass während meiner Abwesenheit Ausruhen angesagt ist. Aber es macht auch deutlich, dass jeder Hund seine eigene Persönlichkeit hat und strikte Vorgaben aus dem Lehrbuch bestenfalls Orientierung bieten können, aber es in deinem Ermessen als Hundebesitzer liegt, individuelle Lösungen zu finden.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Erkunden der Persönlichkeit eurer Fellnasen!

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