top of page

Irish Setter – ein Rasseportrait



Der Irish Setter ist ein sehr eleganter, kräftiger, mittelgroßer Hund. Er hat ein mittellanges Fell mit einer deutlich erkennbaren Befransung am Bauch, das kastanienbraun ist. Diese Rasse zählt zu den Jagdhunden, genauer zu den Vorstehhunden. Die Rüden haben eine Schulterhöhe von fast 70cm und die Hündinnen ca. 65cm. Sein Gewicht liegt zwischen 25 und 32kg.


Der Irish Red Setter ist eifrig, interessiert, voller Tatendrang, intelligent, liebevoll und ergeben. Viel Bewegung in der Natur schätzt er, sein Wesen ist umgänglich, seine Lernfähigkeit hoch.Irish Setter hat – außerhalb der Jagd – ein ausgesprochen entspanntes, freundliches Wesen, dem Aggressivität fremd ist.


Sein lebhaftes Temperament und seine körperliche Leistungsfähigkeit verpflichten seinen Besitzer, diesen Hund angemessenen zu fordern und zu fördern. Dies Hunderasse sehnt sich nach einer konsequenten, jedoch äußersteinfühlsamen Hand. Auf der Grundlage eines vertrauensvollen Verhältnisses ist er gut zu kontrollieren. Er ist ein treuer Begleiter, wobei er niemals unterwürfig erscheint. Die emotionale Eingebundenheit in seine menschliche Familie ist für ihn elementares Bedürfnis.


Wird ein Irish Setter nicht-jagdlich geführt, reicht ein ausgiebiger Spaziergang definitiv nicht aus, um ihn glücklich zu machen. Gezielte Fährtensuche, Dummytraining oder Mantrailing sollten alternativ am Programm stehen.



Schon allein der Gedanke an die Rasse lässt mein Herz höher schlagen… meine große Zuneigung dieser Rasse gegenüber nahm ihren Anfang vor nunmehr fast 35 Jahren, als ich meinen ersten Setter bekam. Ein Rüde. Mit knappen neun Wochen zog er bei uns ein. Seine Haut schien ihm deutlich zu groß, sein Gang wirkte tollpatschig, sein Auftreten wirkte dennoch selbstbewusst und seine Forderungen unmissverständlich.


Das für ihn vorbereitete Körbchen interessierte ihn keineswegs, stattdessen machte er es sich auf den Zierpolstern der Wohnzimmerbank gemütlich. Aufgrund meiner Unerfahrenheit im Umgang mit dieser Rasse, war ich zutiefst beeindruckt von seinem Wesen, erkannte jedoch zu spät, dass ich diejenige sein sollte, die die Regeln festsetzte.

Äußerst charmant, jedoch mit Nachdruck, versuchte Cavan (der dritte Wurf der Züchterin), seinen Willen durchzusetzen. Mit meinen zwölf Jahren nahm er mich keineswegs als Rudelführerin wahr, sondern vielmehr als gleichgestellte Partnerin. Aus diesem Grund einigten wir uns rasch darauf, dass ich ihm beim Jagen am Feld keineswegs mit Kommandos zu stören versuchte. Sie waren zwecklos! Er war sicher in seinem Auftreten anderer Hunde gegenüber, neugierig, wissbegierig, voller Energie und das gepaart mit unendlichem Bewegungsdrang. Kein Spaziergang war zu weit, das Spielen mit anderen Hunden nie lange genug.


Doch zu Hause angekommen, war er unkompliziert in der Handhabung, solange er Teil des Familienlebens sein konnte. Regelmäßige Streicheleinheiten bzw. enger Körperkontakt wurden unmissverständlich eingefordert.


Es war keineswegs so, dass sich Cavan von jedem hätte streicheln lassen. Sein Vertrauen musste erst gewonnen werden!


Er begleitete mich treu durch alle Höhen und Tiefen meiner Pubertät – wir waren ein eingespieltes Team. So wie ich seine Besonderheiten akzeptierte, ging auch er mit meinen emotionalen Schwankungen großzügig um. Seinen Schlafplatz hatte er mittlerweile in mein Bett verlegt.


Cavan bewachte das Haus und den Garten aufmerksam, Besucher holten wir gemeinsam vom Gartentor ab. Er schätze es, dass ihm fremde Personen vorgestellt werden, unangemeldeten Besuch begegneter er sehr unwirsch. Wir hatten jedoch ein Abkommen – Freunde, die zu später Stunde über die Terrassentüre in mein Zimmer einstiegen, wurden nicht gemeldet.


Die Geburt meines Sohnes wirkte wie eine Verjüngungskur – er war wieder verspielt und hatte eine neue Aufgabe. Mit erhobenem Schwanz genoss er gemeinsame Spaziergänge, wobei höchstens Blicke in den Kinderwagen von Fremden gestattet waren.

Wir verbrachten wundervolle 16,5 Jahre miteinander. Cavan war ein wesentlicher Teil meines Lebens, der Abschied unbeschreiblich schmerzhaft.


Anfänglich dachte ich, nie über diesen Verlust hinweg zu kommen – ein derartiges Verhältnis zu einem Hund aufzubauen, schien mir unmöglich. Die Sehnsucht wieder einen Hund an meiner Seite zu haben, wurde nach knappen vier Jahren so groß, dass ich mich erneut auf die Suche nach einer passenden Zucht machte. Nach einigen wenig zufriedenstellenden Besuchen von Würfen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland wurde eine Meldung aus Salzburg veröffentlicht. Es handelte sich jedoch nicht um den klassischen Irish Red Setter, sondern um einen Irish Red and White Setter, der Urform dieses Jagdhundes.


bottom of page